Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung

So nicht, Herr Morosow!

Könnte es sein, dass die Süddeutsche Zeitung ein Interesse daran hat, über das angeblich vergiftete Klima in Pullach zu berichten? Auch Gräben sind offensichtlich ein interessantes Thema. Warum sonst tauchen diese Begriffe immer wieder in Überschriften und Kommentaren auf? Liebe SZ: Man kann Dinge auch herbeischreiben.

Tatsache ist: In Pullach gab es ein Bürgerbegehren und ein Ratsbegehren. Ja, es wurden unterschiedliche Konzepte vertreten, und nicht immer ging es freundlich zu.

„Der tiefe Graben wird bleiben.“, schreibt Herr Morosow in seinem Kommentar vom 25. Februar 2018. Ach ja? Das ist maximal eine These, aber sicher kein Kommentar.

Herr Morosow hat uns von der WIP – Wir in Pullach e.V. im Zusammenhang mit dem Bürgerbegehren in den vergangenen Wochen diverse Ungeheuerlichkeiten vorgeworfen. Hier eine Auswahl: Die WIP würde „das Klima vergiften, schlechten Stil pflegen, mit neuen Krachern um die Ecke biegen, unter die Gürtellinie zielen und Intrigen lostreten“ (Ende der Zitate). Indirekt unterstellt er uns weiterhin, in Pullach das Gerücht gestreut zu haben, in das Wohnhaus sollten „Schwarze“ einziehen.

Muss man sich das wirklich alles gefallen lassen?

Wir als WIP stellen hier mit aller Deutlichkeit fest: Das alles ist 1. nicht wahr und 2. ehrabschneidend.

Auch der Versuch, einen Keil zwischen WIP-Gemeinderäte und WIP-Vorstand zu treiben, ringt uns nur ein müdes Lächeln und Kopfschütteln ab. Wie wäre es mit Recherche, bevor man solche Sachen in die Süddeutsche Zeitung, einst ein für seine lokale Berichterstattung zurecht gelobtes Blatt, setzt?

Sorry, Herr Morosow: Die Gräben und das Gift schreiben Sie herbei; Sie werden zitiert (z.B. auf der Homepage der Pullacher Grünen), und so wird Ihre Saat gestreut.

Wir von der WIP distanzieren uns mit aller Schärfe von Ihren Unterstellungen.

Die WIP setzt sich seit ihrer Gründung 2013 für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung ein. Das ist ein Lernprozess für alle Beteiligten. Uns geht es um Fragen wie: Warum gibt es in Pullach so viele nicht öffentliche Gemeinderatssitzungen? Warum werden wichtige Informationen über ein Jahr lang zurückgehalten? Warum ist die Kommunikation so schwierig, und jedes Detail muss mühsam erfragt werden? Das sind Baustellen, die zu bearbeiten sind. Im Sinne von Transparenz.  Objektive Berichterstattung und fundierte Kommentare wären hierfür wichtige Bausteine.

In der Hoffnung auf Besserung in jeder Hinsicht,

Christine Salfer

Stellv. Vorsitzende der WIP – Wir in Pullach e.V.

Dieser Leserbrief wurde am 07.03.2018 in gekürzter Fassung in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht.