Pressemitteilung Nr. 133:
Eine neue Kinderkrippe in der Kreuzeckstr. mit 70 Plätzen für 6 Mio€ – Wahlkampfaktionismus nach jahrelanger Tatenlosigkeit

Wieviel Kinderkrippenplätze braucht Pullach? Die Gemeinde hat den Bedarf an Kinderkrippenplätzen bis 2035 mit 105 Plätzen benannt. In dieser Zahl sind aber 36 Plätze für Gastkinder enthalten, der Bedarf für Pullacher Kinder ist also deutlich niedriger bei 50-55 Kindern + 10 Reserveplätze.

Wo sind diese Kinder aktuell untergebracht? In St. Gabriel, der Mäuseburg und Marga Müller gibt es 84 Plätze, von denen 24 in der Mäuseburg auch aus personellen Gründen (!) nicht genutzt werden. Die verbleibenden 60 Plätze reichen also in etwa für den Pullacher Bedarf aus.

Nun wird gerne angeführt, dass 30 Pullacher Kinder in Einrichtungen außerhalb Pullachs untergebracht sind (davon ca. 20 bei den Klosterspatzen), aber dies ist von den Eltern oft so gewünscht (Nähe Arbeitsplatz!), und darf gerne verglichen werden mit den 36 Plätzen, die Pullach im Gegenzug für Gastkinder aus anderen Gemeinden bietet. Ein realistischer Blick zeigt also, dass ein zusätzliches Angebot von 10-15 Plätzen hilfreich und ausreichend wäre. Woher nehmen?

Eine Möglichkeit wäre gewesen, die Mäuseburg rechtzeitig (!) zu sanieren (seit über 9 Jahren wird die Betriebserlaubnis nur noch für je 3 Jahre vom Landratsamt verlängert). Die seit 12 Jahren verantwortliche Bürgermeisterin hat dies aber leider verschleppt – 24 Plätze werden dort nicht mehr genutzt …. müssen Pullacher Kinder so für langjähriges Desinteresse der Verantwortlichen büßen?

Nun könnte man dies umgehend nachholen – aber gibt es ein Gesamtkonzept der Verwaltung für den Abschied von den inzwischen zahllosen Containerlösungen, statt mit einer weiteren kurzfristigen Hauruckaktion die jahrelange Tatenlosigkeit zu kaschieren?

Stattdessen soll nun eine neue Kinderkrippe in Grosshesselohe gebaut werden – aber nicht für 15 Plätze, die das Baurecht in der Kreuzeckstr. tatsächlich hergibt. Stattdessen sollen nun gut 70 (!) Plätze neu errichtet werden, dafür das Baurecht massiv ausgeweitet und ein absehbares morgendliches Verkehrschaos in Grosshesselohe erzeugt werden. Zudem bleibt das Rätsel ungelöst, wie zusätzliche Plätze das Problem des Personalmangels lösen sollen, wenn schon jetzt vorhandene Plätze deshalb nicht genutzt werden können.

Ein Antrag, den tatsächlichen Bedarf und die Möglichkeit einer angemessenen Lösung zu untersuchen, wurde in der letzten Gemeinderatsitzung in gewohnter Weise einfach abgeschmettert. Trotz Nachtragshaushalt sollen also 6 Mio.€ für ein weiteres fragwürdiges Projekt ausgegeben werden – diese Form von Wahlkampf-Aktionismus ist eine Beleidigung für die Intelligenz der Pullacher Eltern.

Wir meinen daher: Es ist Zeit für einen Wandel in Pullach – 12 Jahre sind genug. Die WIP als unabhängige Bürgervereinigung wird sich weiterhin für vernünftige Lösungen in der Gemeinde im Interesse aller Bürger einsetzen, denn das ist uns Pullach wert. Sie können uns gerne unter kontakt@wir-in-pullach.de kontaktieren und Ihre Meinung zukommen lassen. Sie finden auf unserer web-Seite auch die Verlaufsprotokolle der letzten Gemeinderatsitzungen – machen Sie sich selbst ein Bild.

Dr. Jürgen Stohrer
im Namen des Vorstands und der Gemeinderäte der WIP
1. Vorsitzender der WIP – Wir in Pullach e.V.
Unabhängig. Bürgernah. Kompetent.