Pressemitteilung Nr. 136:
Die Jugendfreizeitstätte – alle Fraktionen sind dafür. Aber nur wenige achten auf die Kosten.

Für viele Bürger wirkt der Gemeinderat wie ein Ort ständiger politischer Auseinandersetzungen – als würde über jedes Thema erbittert gestritten. Doch wussten Sie, dass über 80 % aller Beschlüsse einstimmig gefasst werden? Selbst bei kontroversen Themen verfolgen die Fraktionen im Gemeinderat häufig dieselben Ziele, unterscheiden sich jedoch in den Wegen dorthin.

So wurde auch der Neubau des Jugendfreizeitzentrums von allen Fraktionen unterstützt – als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Freiraum2. Ursprünglich war eine leicht größere Fläche als die bisherigen gut 300 m² vorgesehen, bei geschätzten Kosten von rund 4 Mio. €. Bis dahin herrschte Einigkeit.

Doch in den folgenden Jahren wuchs das Projekt massiv:
Die geplante Fläche liegt nun bei über 1.800 m² – also mehr als dem Vierfachen – und die Kosten sind auf über 14 Mio. € explodiert. Weder die Bürgermeisterin noch einige Fraktionen zeigten die Bereitschaft, diese Eskalation von Fläche und Kosten auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen.
Das Ergebnis: In zwei Jahren werden sich kaum mehr als 60 Jugendliche des bisherigen Freiraum2 in einer viermal so großen Anlage verlieren. Es ist absehbar, dass die geplante Nutzung erhebliche zusätzliche Personalkosten für die Gemeinde verursachen wird.

Doch damit nicht genug: Durch die Größe des Neubaus wurde auch eine Neugestaltung der angrenzenden Sportanlagen notwendig. Auch hier sind die Kosten in etwas mehr als einem Jahr um 44 % auf nun 3,4 Mio. € gestiegen.
Wie kam es dazu? Wieder werden unausgereifte Planungen vorgelegt, zusätzliche Wünsche „draufgesattelt“ – und am Ende wird der Gemeinderat unter Druck gesetzt, den Mehrkosten zuzustimmen. Wer sich dagegen ausspricht, riskiert, als „gegen die Jugend“ abgestempelt zu werden. So wird eine sachliche Diskussion über die Balance zwischen Wünschen und Kosten verhindert.

Soll dies in Zukunft so weitergehen?
Für die Zukunft braucht die Gemeinde ein entschieden professionelleres Vorgehen – eine Bürgermeisterin darf keine halbgare Projekte mithilfe schön gerechneter Kosten auf den Weg bringen, und dann in diesem Ausmaß wiederholt die Kontrolle über die Kosten verlieren.

Pullach braucht deshalb einen Neustart im Bürgermeisteramt:
mehr Professionalität, mehr Kostenbewusstsein und eine Amtsführung, die die Anliegen aller Bürger im Blick hat – nicht nur die Interessen einzelner Zielgruppen oder Fraktionen. Wir brauchen jemanden, der Brücken baut, miteinander statt gegeneinander arbeitet und Verantwortung für die Finanzen übernimmt.

Es ist Zeit für einen Wandel in Pullach – 12 Jahre sind genug.

Die WIP als unabhängige Bürgervereinigung wird sich weiterhin für das Interesse aller Bürger einsetzen, denn das ist uns Pullach wert. Sie können uns gerne unter kontakt@wir-in-pullach.de kontaktieren und Ihre Meinung zukommen lassen. Sie finden auf unserer web-Seite auch die Verlaufsprotokolle der letzten Gemeinderatsitzungen – machen Sie sich selbst ein Bild.

Dr. Jürgen Stohrer
im Namen des Vorstands und der Gemeinderäte der WIP
1. Vorsitzender der WIP – Wir in Pullach e.V.
Unabhängig. Bürgernah. Kompetent.