Pressemitteilung Nr. 106:
84 (!) Bäume retten und mindestens 1 Mio. Euro sparen …
… sollten wir es nicht wenigstens versuchen?
Wir berichteten in unserer Pressemitteilung am 03.05.2022 über den geplanten und von einer Mehrheit des Gemeinderats – erstaunlicherweise auch von allen Grünen – beschlossenen zweiten Bauabschnitt der Lärmschutzmauer an der B 11.
Aufgrund des in den Sommermonaten neu errichteten Flüsterbelags auf der B 11 hat die Fraktion der WIP für die nächste Gemeinderatssitzung einen Antrag eingebracht, die die veränderten Auswirkungen des Flüsterbelags untersuchen und den Beschluss zur Fällung von 84 gesunden Bäumen aufheben soll.
Unsere Begründung im Wortlaut:
Fachleute gehen davon aus, dass ein Flüsterbelag eine Wirkung erzielt, die etwa gleich ist, wenn der Verkehr auf der Straße um mehr als die Hälfte reduziert würde. Der Beschluss des Gemeinderats am 26.04.2022 wurde vor der Baumaßnahme des neuen Flüsterbelags auf der B 11 gefasst, ohne jedoch die Lärmreduzierung des neuen Flüsterbelags abzuwarten bzw. neu zu begutachten. Bevor die Gemeinde nun eine Maßnahme umsetzt, mit der 84 gesunde Bäume gefällt werden müssen und Kosten von mehr als 1,0 Mio. Euro (Stand April 2022) verursacht, sollte die Gemeinde schon rein aus ökologischen Gründen, vor allem aber auch aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten den Beschluss aufheben und ein aktuelles Lärmgutachten erstellen lassen. Am nachhaltigen Handeln führt heute kein Weg mehr vorbei. Der Bestand an Laub- und Nadelbäumen ist geschützt. Sie sorgen für ein grünes, belebtes Ortsbild. Zudem gilt: Je mehr Grün wir in unserer Gemeinde haben, desto mehr tun wir für den Umweltschutz. (Quelle: Gemeinde Pullach: Baumschutz).
Die vorhandene Begrünung des geplanten Bauabschnitts 2 bietet den Anliegern nicht nur einen Sicht-/Lärmschutz, sondern der durch die Fahrzeuge verursachte Feinstaub wird durch den Baumgürtel abgehalten bzw. gefiltert. Ohne die 84 zu fällenden Bäume fehlt diese natürliche Feinstaubfilterung. Zudem können Bäume das CO2 aus der Luft filtern und so der Klimakrise und den klimatischen Veränderungen entgegentreten.
Noch vor etwas mehr als 10 Jahren hat unsere Erste Bürgermeisterin Bündnis 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Pullach) in ihrer Rolle als Opposition um jeden einzelnen Baum gekämpft. Mittlerweile wurden in ihrer Amtszeit viele Bäume gefällt, teilweise berechtigt, aber viele auch aus unerklärlichen Gründen.
Nun sollen weitere 84 (!) gesunde Bäume geopfert werden, obwohl dies rechtlich und lärmschutztechnisch gar nicht notwendig wäre. Es handelt sich dabei um eine reine Gefälligkeit für wenige Auserwählte ohne rechtliche Grundlage, teuer und schädlich für die Umwelt.
Wir sagen klar NEIN zu dieser Fällaktion und dieser teuren und willkürlichen Maßnahme.
Die Lärmbelästigung ist an anderen Ortsstraßen mittlerweile bestimmt höher als entlang der B 11, wie uns auch von Anliegern an der neu zu errichtenden Lärmschutzmauer bestätigt wurde. Besuchen Sie die nächste Gemeinderatssitzung am 22.11.2022, in der dieser Tagesordnungspunkt besprochen wird und prüfen Sie, inwieweit sich die Mehrheit des Gemeinderats dem heutzutage so wichtigen Baum- und Klimaschutz verpflichtet fühlt.
Reinhard Vennekold im Namen der WIP-Fraktion